Shalom Freunde

“Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; ich habe euch aber Freunde genannt, weil ich euch alles offenbart habe, was ich von meinem Vater gehört habe.”

Johannes 15:15

Ich glaube, die Mehrheit meiner Leserschaft haben erwachsene Kinder, und Enkelkinder. Ihr wisst, wie sich Euer Herz anfühlt, wenn Euer Kind oder Enkelkind nach so vielen Jahren der Fürsorge, Anleitung und Versorgung endlich die unsichtbare Grenze zu Eurem Herzen als Freund überschreitet. Ich habe keine andere Beziehung im Leben gefunden, welche dieser Freude gleichkommt.

Heute war endlich die Zeit des «Abschieds» gekommen. Um 08.30 Uhr hatten drei unserer wunderbaren Enkeltöchter fertig gepackt und waren bereit, für die Fahrt zum Flughafen, um nach Hause zurückzukehren und sich wieder in ihr normales Leben einzufügen. Unser gemeinsames Zwischenspiel war so kurz, fast wie ein paar süße Töne eines Lieblingsliebesliedes, welche einem durch den Kopf gehen.

Die Jugend von heute: 

Die jungen Frauen von heute sind sehr zielstrebig, was so vieles angeht. Das Studium steht an erster Stelle, glaube ich. Das ‘Werden‘ ist sehr wichtig. Mein weiser Rat war: “Lehne dich hinaus, um Menschen zu helfen, und du wirst immer Arbeit haben.” Das wurde mit Schweigen quittiert. Heute stehen die jungen Leute vor Herausforderungen, welche wir uns in ihrem Alter nicht hätten vorstellen können. Die Mädchen haben uns in ihre Welt eingeführt. Der Gruppenzwang ist real. Das Internet hat auf heimtückische Weise Einfluss darauf genommen, was sie denken oder tun sollten oder nicht, bis hin zu den Nahrungsmitteln, die sie essen, oder den Sportarten, die sie betreiben sollten. Die sozialen Medien sind anspruchsvoller, als es sich ein Elternteil je vorstellen könnte, wie mir gesagt wurde. Wir müssen also sanft vorgehen. LIEBE zu allen Zeiten!

gott … 

Und dann ist da noch die Kontroverse über das Thema Gott, natürlich mit einem kleinen ‘g’. «Gott» weckt in den Köpfen junger Menschen Bilder von schwerfälliger, männlicher Autorität. Einem jungen Beobachter zufolge lese ich täglich in der Bibel, weil ich mich langweile. Dann die Frage: Woher wissen wir, dass der Allmächtige nicht eine “SIE” ist?

Der HERR … sie?

Als er mit den Mädchen sprach, bezog sich Jay auf den HERRN. “Oh, Großvater, wenn du sagst, dass ich nichts anderes hören kann, mache ich dicht.” “Kannst du das erklären?” sagte er. “Ich schätze, es ist die schreckliche Last des Einflusses des Patriarchats; die Macht des ‘weißen, mittelalten Mannes’. Wir meiden ‘ihn’ um jeden Preis, und neben ihm steht die überhebliche, herrschsüchtige Mutter. So kann Gott einfach nicht sein! Wir können einfach nicht akzeptieren, was war …”

Gott, eine Familie? 

Meine Antwort: “Willst du wissen, wie ich Gott sehe?” Ich nahm das Schweigen als ein Ja. “Ich sehe Gott als eine Familie. Wir haben über Gott den Vater gelernt, welcher voller Mitgefühl und Barmherzigkeit ist. Aus dem Hebräischen habe ich gelernt, dass El Schaddai “Gott der Allmächtige” bedeutet. Die drei Anfangsbuchstaben dieses geheimnisvollen Wortes stehen auf jeder Mesusa (die Schriftkapsel am Türposten), welche am rechten Türpfosten jedes jüdischen Hauses und in jedem Raum des Hauses angebracht ist (sie wird nie am Eingang eines Arbeitszimmers oder eines Badezimmers angebracht). Ich fragte: “Kennt ihr das Sprichwort: Die Mutter ist das Zuhause? Johannes der Täufer sagte, dass er nach der Mikvah (Taufe) Jesu die Worte hörte: ‘Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen und Freude habe.‘” Matthäus 4,17, Psalm 2,7, Jesaja 42,1. Ein Vater, eine Mutter und ein Sohn = eine Familie.

Leben von oben: 

Und … ich habe erklärt, dass die Bibel eine “Familie” hat, sowohl Israel als auch die Kirche/Gemeinde. Mose schrieb über den Allmächtigen, welcher den Himmel und die Erde und alles, was darin ist, geschaffen hat. Aber es ist die erhaltende Freundlichkeit und Barmherzigkeit, welche vom Himmel kommt, die uns erhält. Diese Art von Liebe ist rein und friedlich. Die Weisheit Gottes lässt uns gedeihen. Sie ist besser als ein guter väterlicher und mütterlicher Rat und hält uns auf dem Weg des Lebens. Schließlich ist es Joshua, Yeshua oder Jesus, was so viel bedeutet wie – Erlösung – ein Geschenk dieses allmächtigen Wesens, welches uns das Leben von oben bringt.” Johannes 3:16.

Was ist Liebe? 

Wir haben über das griechische Verständnis von Liebe gesprochen, welches im Wort Agape enthalten ist. Erlaubt mir ein Zitat: “Wir sollen immer und sind sogar moralisch verpflichtet [als Schuldner], Gott für euch zu danken, Brüder und Schwestern, wie es sich gehört, weil euer Glaube immer größer wird und die [uneigennützige] Agape-Liebe eines jeden von euch zueinander immer mehr zunimmt.” 2. Thessalonicher 1:3.

Der Schlüssel zum Verständnis dieser und anderer Aussagen über die Liebe liegt darin, zu wissen, dass diese Liebe (das griechische Wort agape) nicht so sehr eine Sache der Emotionen ist, sondern dass es darum geht, Dinge zum Nutzen einer anderen Person zu tun. Zum Beispiel ein selbstloses Sorgen für den anderen und die Bereitschaft, das Beste für diesen zu suchen. Diese Art von Agape war im Leben meiner Enkelinnen so einleuchtend, für die eine wie für die andere. Das wichtigste Geschenk für sie war, die jedem Menschen gegebene Fähigkeit, “das LEBEN zu wählen”.

Liebt Eure jungen Erwachsenen so, wie sie sind.

Religiosität: 

Was junge Menschen vielleicht am meisten fürchten oder meiden, ist Religiosität. Sie sind sehr empfindlich gegenüber einem Ego, das davon lebt, ein bisschen mehr “im Bilde” zu sein als der arme Durchschnittsbürger auf der Straße. Diese Haltung bleibt nicht unbemerkt.

Geschlechtsspezifische Pronomen: 

Dann kam die epigenetische Diskussion, gefolgt von den Gender-Phänomenen, welche über den Globus hinwegfegen. Die Mädchen machten damit Erfahrungen in der Schule. Ein Freund in der vierten Klasse hieß Steve, und in der neunten Klasse wurde aus ihm plötzlich Elisabeth. Meine Enkelin hörte, wie die Lehrerin respektvoll fragte: “Welche Betonung bevorzugst du?” Ob man mit der Erzählung einverstanden ist oder nicht, ist nicht die Frage. Die Frage ist, wie man die Seele des “Anderen” respektiert. Glaubt mir, ich habe ein oder zwei Dinge gelernt.

Evangelium des Friedens: 

Auch hier sind die alten Stigmata weg vom Fenster. Aber ich glaube, dass dieses so genannte “Neue” (nichts ist neu unter der Sonne), der “guten Nachricht des Friedens” weichen muss. Betet für sie, dass sie der LIEBE und dem LEBEN von oben begegnen. Diese wunderbaren jungen Menschen sind zwar idealistisch, aber trotzdem sehr freundlich und liebevoll. Ich bete, dass sich ihre Einstellungen noch ändern und dass sie freundlicher über sich selbst denken und nicht so sehr drängen lassen. Als sie uns zum Abschied für dieses Jahr umarmten, wusste ich mehr denn je, dass meine Aufgabe darin besteht – ohne Unterlass zu beten.

Unseren lieben Freunden von Still Small Voice kann ich gar nicht genug sagen, wie dankbar wir alle für Eure Agape sind, nicht nur für mich, sondern auch für meine Einsätze, und die meines Mannes und des Israel Vision Teams.

Von einem Freund in Russland:

“Ich bin sicher, dass diese schönen Tage, die Ihr jetzt genießt, eine Zeit der Erfrischung sind. Ich denke, Du und Jay sind genau da, wo der Herr Euch haben möchte. Der Herr wird euch die richtigen Worte für jede Gelegenheit in Kanada geben. Wir bereiten uns vor, Er führt und leitet. Der Heilige Geist wird die Botschaft für jede spezifische Gruppe genau abstimmen. Ich habe Ausschnitte von eurer Kanadatournee 2015 gespeichert, und das ist genau das, was ich damals gesehen habe. Du und Jay haben im Laufe der Jahre viel Erfahrung darin gesammelt, dem Geist Gottes zu folgen. Geniesst es!”

Deutschland:

Lieber Jay und Meridel: Meine Familie und ich ERMUTIGEN Euch, noch mehr zu vertrauen! Es ist das Wohlgefallen des Vaters, alles für Euch zu tun, was Ihr braucht … erwartet es!”

Kanada-Tour: 

Natürlich wissen wir nicht, was uns erwartet, da Kanada seit unserem letzten Besuch einen großen politischen Wandel vollzogen hat. Ja, wir haben gelernt, uns auf jede einzelne Zuhörerschaft einzustellen, welcher wir dienen. Möge der HERR jeden unserer Schritte leiten. Die Tournee entwickelt sich sehr gut. Der einzige Ort, an welchem wir keine Unterkunft haben, ist Vancouver. Bitte betet dafür.

Weisheit:

Ich erinnere mich an die weisen Worte meiner Großmutter, welche sie mir an einem kalten kanadischen Herbsttag mitteilte. Ein scharfer, bitterer Nordwind kam auf und begann, den hohen Pappelhain zu verwüsten. Schauers aus goldenen Blättern wehten über den Garten und entblößten die Bäume. “Siehst du diese großen Bäume? Was glaubst du, warum sie bei diesem Wind nicht geknickt sind?” Großmutter kniete sich hin und fragte, suchte in meinem ausdruckslosen Gesicht nach einer Antwort, fand aber keine und fuhr fort. “Weil sie so geschaffen sind, um sich im Wind zu biegen.” Dann hielt sie inne, um es zu verinnerlichen, und fügte hinzu: “Meridel, du musst lernen, dich im Laufe deines Lebens zu biegen, besonders in schweren Zeiten.” Danke, Großmutter!

Das Neueste aus Israel:

• Die Wohnungspreise sind in diesem Jahr um über 15 % gestiegen. Die Israelis suchen jetzt nach einer ganz anderen Art von Gemeinschaft. Sie verlassen weiterhin die Städte und ziehen in kollektive Siedlungen, auch wenn (fast) die Normalität nach dem COVID zurückkehrt. Vielleicht wird die Kibbuz-Lebensweise noch einmal aufblühen. Die Mittelschicht ist am Verschwinden.

• Das palästinensische Volk leidet weiterhin unter grausamen und doppelzüngigen Führern. Junge Strolche setzen jetzt nachts Laser ein, welche israelische Autofahrer blenden, so dass sie vorübergehend erblindet sind. Die gesamte Region ist eine Brutstätte des Wahnsinns. Setzt Jenin auf Eure Gebetsliste, denn es ist die Heimat radikaler Anti-Israel-Gruppen, wie des Leiters des Islamischen Dschihad, welcher gerade getötet wurde. Die Hölle verdreht den Verstand und heizt den Wahnsinn an.

• Wer hätte gedacht, dass Äthiopien mit einer Substanz gesegnet ist, welche nicht exportiert werden darf? In den 1980er Jahren begann Israel damit, seine jüdischen Kinder per Flugzeug nach Hause zu bringen. Heute entwickeln Forscher der Hebräischen Universität äthiopische Teffsamen, welche die nächste Superfood der Welt sein könnten. Teff ist ein Getreide, das seit Tausenden von Jahren das Grundnahrungsmittel in Äthiopien ist. Es ist die Hauptzutat für ein saures Fladenbrot namens Injera. Forscher bringen dieses proteinreiche, glutenfreie Getreide nach Israel. Teff ist reich an Aminosäuren, Mineralien, Ballaststoffen und Proteinen, und kann auch unter nicht optimalen Bedingungen und in Regionen wachsen, die unter Trockenheit leiden. Weitere Informationen findet ihr auf der Website von Israeli Innovation: NoCamels. Von Mitarbeitern von United with Israel.

Zum Schluss:

“… Aber es gibt einen [wahren, liebenden] Freund, welcher [zuverlässig ist und] näher steht als ein Bruder.”

Sprüche 18:24

Ich kann Dich Freund nennen. Ich schreibe, weil ich das Schreiben liebe, Still Small Voice, jemanden kontaktieren, versuchen zu kommunizieren. 

Vielen Dank für Eure Antwort. 

Meridel Rawlings