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«Das Schweigen brechen»

In meiner Kindheit wurde ich mit Kontrolle, Angst, Scham und Beschimpfung zum Schweigen gebracht. Es dauerte Jahre bis ich meine Stimme erheben konnte.  Meridel Rawlings

Das Leben beginnt in der Familie. Aber in meiner Familie gab es kranke Menschen, welche mich meiner Kindheit beraubten. Heute haben sie zum Glück keine Macht mehr zu bestimmen, wer ich bin. Ich war dieses kleine Kind, das sich innerlich duckte in ihrer Gegenwart. Mit zielstrebiger Entschlossenheit lernte ich, ihrer Denkweise zu widerstehen. Ich kam zurecht, indem ich immer auf der Hut war und davonrannte, wenn ich musste; traurigerweise gelang mir das nicht immer. Es dauerte beinahe 4 Jahrzehnte bis ich ein Gefühl von Ganzheit entwickelte. Mein Leben, welches durch den sexuellen Missbrauch von Generationen zerbrochen war, ist heute ein Beweis, dass ein sorgfältig gesäter und gehegter Samen zu gegebener Zeit wachsen und viel Frucht bringen kann. Genau das, was mich hätte umbringen können, wurde zum Sprungbrett für mein Lebenswerk.

Foto links: Meridel 5j. mit ihrem vertrauten Bruder Donnie, 6j. und Onkel Jamie, 9j. zusammen mit Bambi, das Haustier auf dem Hof des Onkels

Musst du auch aufstehen und dir den Staub von deinen Füssen schütteln? Ich habe es getan! Während einer Geburt kann es zu ernsthaften Komplikationen kommen; aber oft dauern sie nicht ein Leben lang an. Wenn Zeit und Umstände einen Weg zur Veränderung eröffnen, nimm die Gelegenheit wahr! Höre nie auf, dich in Richtung deiner eigenen Freiheit und deines Lebens zu bewegen.

Wir beginnen mit Vaters Geburt. Er kam an einem glühend heissen Nachmittag im August 1916 zur Welt. Das war vor 101 Jahren, im Grenzstädtchen Calgary, Alberta, Kanada, im wilden Westen. Einige seiner schottischen, irischen, englischen und schweizerischen Vorfahren kamen um 1700 mit Segelschiffen in Nordamerika an, bevor es die Länder Kanada und USA gab.

Vaters Grosseltern waren eine gut situierte, englische Familie. Sie verkauften ihren blühenden Gemischtwarenladen im Osten Kanadas gegen Ende des 19. Jh. Abgesichert und erfolgreich in ihrer Lebensmitte, aber mit dem Wunsch nach «etwas mehr», entschlossen sie sich, Richtung Westen zu reisen. Der Unterschied zwischen ihnen und den entrechteten Massen von Neuankömmlingen aus England, Europa, Russland und dem Rest der Welt war sehr gross. Was sie aber gemeinsam hatten, war der Wunsch, Land zu kaufen, viel Land. Meine Familie nahm die edelsten Stücke ihres Mobiliars mit auf die kanadische Pacific Eisenbahn westwärts. Vaters Grossvater bezahlte 66.00 $ für 10 Morgen Land in Alberta, eine der Brotkammern der Welt, das bekannt war für seine fruchtbare, schwarze Lehmerde. Das einzige Problem war, dass Grossvater ein Geschäftsmann war und kein Bauer. Seine Felder lagen weit südlich von Calgary, verteilt über weichfallende, grasgrüne Hügel, mit dem Spitznamen «kahlköpfige Prärie». Er baute ein schönes Haus, wusste aber nicht, wie er das Land bebauen sollte. Um das Familieneinkommen zu erhöhen, schloss er sich seiner Familie in Calgary an und eröffnete dort einen Gemüseladen.

Vaters Grossmutter war eine Geschäftsfrau. Bei ihrer Ankunft in Calgary kauften sie ein passendes Gebäude und eröffneten eine erfolgreiche Pension. Sie suchte nach Kundschaft, die Komfort und Bedienung schätzten. Da sie die schönen Dinge liebte, ermöglichte sie ihren Töchtern eine Hochschulbildung. Sie brachte ihre religiöse Tradition, ihre Etikette und ihre Kultur in diese raue, gottverlassene Ecke der Welt. Luxus war ihre Spezialität, und ein seltenes Gut im gesetzlosen Westen. Sie kümmerte sich um spezielle Gäste. Viele waren angezogen von der gemütlichen, geschmacksvoll eingerichteten Pension und fühlten sich willkommen. Die schön dekorierten Zimmer, die entspannte Atmosphäre, die europäische Küche und die weissen Tischtücher legten den Grund für ein blühendes Unternehmen. Meine Grossmutter traf sich nie mit Fremden. Durch und durch Dame trug sie immer Korsetts und bodenlange Kleider. Wenn sie geschäftlich aus dem Haus musste, trug sie einen modischen Hut, entweder mit Straussenfedern oder Blumen geschmückt.

Foto links: Vaters Grossmutter auf der Veranda ihrer Pension

Ihre dritte Tochter, die Mutter meines Vaters, und meine Grossmutter, wuchs als geschütztes Lieblingskind ihres Vaters auf. Diese scheue, sehr begabte und gebildete junge Frau hatte ein sanftes Gemüt. Sie studierte Kunst und Musik und gab Privatunterricht in Musik. Ihre Mutter stellte ihr eines Tages einen Kunden vor. Der grossgewachsene Yankee, geschmacksvoll gekleidet und hochanständig, schien eine gute Partie zu sein. Von ihrer Mutter ermutigt, begann sie eine Freundschaft mit diesem freundlichen Mann, welcher oft in der Pension wohnte, wenn er für Geschäfte in der Stadt war. Den fröhlichen Charme in seiner Stimme fanden Mutter und Tochter so unwiderstehlich, ganz besonders wenn er Gedichte rezitierte. Er konnte Geschichten erzählen und unterhielt sich charmant mit den Gästen. Da er 11 Jahre älter war, schien er sehr selbstsicher. Er war der Mann ihrer Träume. Die bescheidene Hochzeitszeremonie wurde im vorderen Salon gefeiert. Alle Gäste der Pension waren eingeladen. Neun Monate später erfüllte Babygeschrei das stille Haus. Mit meinem Vater kündigte sich eine neue Generation in dieser jüdischen Händlerfamilie an.

Foto rechts: Hochzeit der Eltern meines Vaters

Meines Vaters Vater, der weltmännische Amerikaner, entpuppte sich, sehr zur Bestürzung der ganzen Familie, als Pfarrer J.D. Aufgrund dieses Traditionsbruchs wurde meine Grossmutter enterbt. Ihr Ehemann studierte und arbeite hart, um eine vertrauenswürdige Führerpersönlichkeit in der christlichen Gemeinde zu werden. Meine Grossmutter unterrichtete an der Schule und gab Musiklektionen, um die wachsende Familie zu unterstützen, mittlerweile 2 Mädchen und drei Jungen. Hinter geschlossenen Türen verwandelte sich der überzeugende, sanfte Pastor in einen hinterhältigen Verräter. Er hielt Ausschau nach Möglichkeiten, mit seinen Mädchen allein zu sein, und nutzte jede Gelegenheit, sie zu berühren. Es begann unschuldig und unbemerkt. Er spielte die Mädchen gegeneinander aus und arbeitete mit Lieblingen. Seine Söhne nahmen das alles in sich auf. Ebenso meines Vaters Mutter, welche deshalb in diesen frühen Jahren mehrere Nervenzusammenbrüche erlitt. Nach 12 Jahren haben Kontrolle, Geheimnisse, Furcht, religiöse Heuchelei, Lügen und Missbrauch das Familienleben langsam zerstört. Jedes Kind bekam täglich etwas von diesem verrückten Wahnsinn ab. Harte Disziplin ging Hand in Hand mit Schlägen für die Knaben, wenn sie ungehorsam waren. Abends wurden sie dann mit Geschichten über Gottes Liebe zu Bett gebracht. Verwirrung regierte.

Mein Vater war als ältester Sohn Mutters Helfer, und wurde Herr im Haus, wenn sein Vater in den verschiedenen ländlichen Gemeinden unterwegs war. Mein Vater was zuständig für Hausarbeiten, er half beim Kochen und spielte Klavier in den örtlichen Gottesdiensten. Aber wenn der Pastor zu Hause war brachte sein kontrollierter Missbrauch Zerstörung. Als seine Frau sich von der Geburt des 4. Kindes erholte, kam ein junges Hausmädchen, um mit den Hausarbeiten zu helfen. Eines nachmittags wollte mein Vater in der Speisekammer Butter holen. Da stolperte er im Halbdunkel über die verschlungenen Körper seines keuchenden Vaters und dem jungen Dienstmädchen. Er war zutiefst schockiert. Blind vor Tränen rannte er zur Scheune und versteckte sich hinter der gutmütigen Stute. Gut versteckt und an das zahme Pferd gelehnt weinte er, bis er keine Tränen mehr hatte. Schlussendlich wischte er seine Tränen mit dem Ärmel ab. Später an diesem Tag trug er einen Tee zu seiner Mutter, und dieses Bild der umschlungenen Körper kam ihm wieder hoch. Bitterkeit plagte ihn und er versuchte mühsam, diese herunterzuwürgen. Kalter Schweiss lief ihm den Rücken herab, und seine Hände wurden eisig kalt. Schnell stellte er das Teetablett neben das Bett und verliess den Raum sofort, weil er seiner Mutter nicht in die Augen schauen konnte. 60 Jahre später erinnerte sich mein Vater an dieses Ereignis: «Etwas in mir starb an diesem Tag, ich war zwölf».

Foto rechts: Vater, 3.von rechts auf diesem Familienfoto

Unter der Herrschaft ihres Vaters, einem religiösen, sexuellen Raubtier, lebte die Familien im Kriegszustand. Die Kinder wussten nie, wann etwas passierte. Die Spannungen und der Stress forderten ihren Tribut. Es konnte eine heftige Tracht Prügel für die Knaben sein oder Sexspiele für die Mädchen. Jedes wusste, wann der andere misshandelt wurde. Nerven und Sensibilität nahmen ab. Das Familiengeheimnis begann in den Herzen jedes einzelnen zu eitern. Aber man sprach nie davon, nie!

Sie alle waren Schauspieler. Die Familie lernte mit diesem klugen, diabolischen Vater zu leben. Meine Grossmutter kapitulierte vor der ehelichen Untreue ihres Mannes und vor dem Inzest. Damals wurde die sexuelle Belästigung in meinem Leben, und im Leben vieler anderer, in Gang gesetzt. Nur Jahrzehnte später wurde dieses Krankheitsmuster weiter verewigt an uns Enkelinnen meiner Generation.

Grossmutter wurde immer fügsamer und leiser mit jedem weiteren Jahr. Sie brauchte all ihre Kraft, um die Rolle der pflichtbewussten Pfarrersfrau aufrecht zu erhalten. Sie unterlag seinen mentalen Launen, welche, da bin ich überzeugt, zu verschiedenen Stufen von Wahnsinn führten. Wenn ich eines gelehrt habe, dann folgendes: »Sexueller Übergriff bricht den Verstand!» Da sie sich nicht mit der Realität abfinden konnte, wurde sie schwach. Ihre sanfte, künstlerisch begabte und sensible Persönlichkeit geriet in Vergessenheit. Sie war ihm unterlegen. Ihr «fein betuchter Mann» entpuppte sich als Wolf im Schafspelz. Als Konsequenz trugen sowohl mein Vater als auch seine Geschwister Schäden davon, einige mehr als andere. Sie waren Schauspieler. Von seiner Mutter unterrichtet, entwickelte sich mein Vater zu einem vielversprechenden Pianisten. Er lernte klassische und Kirchenmusik und spielte in der Kirche. Als er jedoch älter wurde, machten ihn Blues, Jazz, Boogie-Woogie und Soul beliebt bei seinen Kollegen. Musik war eine willkommene Abwechslung zur ständigen, schmerzhaften und schmutzigen Heuchelei.

Die Kinder wuchsen heran und lernten sehr schnell, wo sie keine Gefühle zeigen konnten. Jeder war gezeichnet durch die sexuelle Konditionierung. Religion wurde zu einem Spiel, etwas, das man ertragen musste. Die Familie trat als Musterfamilie auf. Von aussen schien Respekt und Treue an der Tagesordnung. Ganze Gemeinden sahen zu dieser mustergültigen Familie auf, und sogar heute gibt es Menschen, die immer noch die Tugenden dieser heuchlerischen Familie hochheben. Jahre der Scham und Enttäuschung bildeten langsam aber sicher dicke Verkrustungen über die einst zarten Seelen und Herzen.

Entgegen der verbreiteten Meinung war Grossvater ein Pädophiler, der seine sexuellen Bedürfnisse kontrollieren konnte. Ja, er war ein Raubtier, wie eine Katze, die auf eine Maus lauert. Er war Meister im Warten auf den richtigen Moment. Er nahm Risiken auf sich. Wurde er je erwischt? Ich denke nicht, weil Geheimhaltung der Name des Spiels war. Er war raffiniert und wählerisch und bevorzugte kleine Mädchen. Die Seuche des Inzests wuchert generationenübergreifend, ausser sie wird aufgedeckt, entwurzelt und zerstört. Leider wurde dieser Fluch direkt in die Generation meines Vaters weitergegeben. Es ist traurig, dass Grossvaters Kinder die nächste Generation von Raubtieren wurden. Als ältestes Grosskind war ich das Hauptopfer von Geburt an. Mein Vater, ein Onkel und eine Tante waren Täter. Ihre fiesen Angriffe gingen von deren Ehepartnern unbemerkt weiter, weil diese keine Erfahrung mit dieser Seuche hatten. Man muss diesen Wahnsinn erleben, um zu glauben, dass so etwas überhaupt möglich ist. Das Schweigen regierte weiter.

Foto rechts: Mein Bruder Donnie 4j. und ich 3j.

Nach nur einer Begebenheit als Dreijährige wusste ich instinktiv, dass ich nie allein mit meinem Grossvater sein sollte. Ich wusste ich war nicht sicher in ihrem Haus, sagte es aber niemandem. Mein sinnloser Protest als kleines Mädchen war, aufzupassen und wegzurennen. Mit der Zeit begann mein Vater, sich mir zuzuwenden. Der Missbrauch, den er selbst erlitten hatt, machte aus ihm einen egoistischen, brutalen und rohen Mann. Ich lernte, Abstand zu halten.

Foto links: Meine Grosseltern väterlicherseits, deren Heim eine Falle für kleine Mädchen war. Mein Bruder Donnie 5 und ich 4.

Was für ein schmutziges Geschäft! Mein Vater bereitete mich vor, aber ich war auf der Hut. Er trickste mich jedoch aus, als wir allein mit seinem Auto auf einer verlassenen Nebenstrasse unterwegs waren. Er ermutigte mich, sein neues Auto zu steuern. «Komme und sitz in meinen Schoss», befahl er. Ich war gefangen und seine Finger erledigten ihre schmutzigen Geschäfte. Ab diesem Moment verlor ich auch noch den letzten Rest von Vertrauen in ihn. Ich lernte, auf meinen Instinkt zu vertrauen, als ich älter wurde. Jeder Überlebende kennt die Realität der Einsamkeit. Meine Sinne waren darauf konzentriert, mich zu beschützen. Ich hatte das Gefühl, dass ich immer «draussen» war und nach innen schaute. Ich wurde sehr misstrauisch und analytisch. Ich konnte die Atmosphäre in einem Raum erkennen, indem ich ihn betrat. Ich wurde übervorsichtig und ängstlich, und konnte niemanden vertrauen. Als immer noch junges Mädchen haben mir diese Mechanismen geholfen, zu überleben.

Foto links: Die schöne erweiterte Familie schliesst nun ahnungslose Ehepartner ein. Ich war damals 5.

Als ich 9 Jahre alt war, versuchte mich mein Vater mitten in der Nacht zu vergewaltigen. Ich bin immer noch erschüttert über die Tatsachen meiner Kindheit. Ich stand auf Kriegsfuss mit Inzest seit meinem 3. Lebensjahr, als ich noch gar nicht wusste, dass diese Tragödie einen Namen hatte. Aber ich wusste mit jedem Herzschlag, dass dies krank war! Ich sehe zurück und erinnere mich ganz klar; aber der Schmerz hat keine Macht mehr über mich. Ich denke nicht, dass ich überlebt hätte ohne meine mutige und liebende Mutter. Ich habe ihr erzählt, was Papa mit mir anstellte. Ich erinnere mich sehr genau daran, wie verzweifelt sie war. Sie suchte Hilfe für mich. Ärzte halfen nicht. Sie fand Freunde, die für mich beteten. Sie hat es auf jeden Fall versucht. Nicht jede Tochter in einer inzestuösen Familie kann das sagen.

Foto rechts: Als 10jährige (links) weinte ich, sobald jemand nett zu mir war. Achtet auf das Taschentuch!

Als ich zu meinem Onkel kam war, war das eine ganz andere Geschichte. Er war aalglatt und lebt in Verleugnung. Seine verwerflichen sexuellen Taten begannen, als ich ein kleines Mädchen war. Damals wurde ich als Baby bei meinen Grosseltern väterlicherseits gehütet. Er leugnete stets, mich als Baby vergewaltigt zu haben, obwohl meine Mutter Blut auf den Bettlaken in meinem Gitterbettchen fand. Ich erfuhr nur davon, weil ich einen sehr seltsamen und ständig wiederkehrenden Traum hatte und den Mut fand, meine Mutter zu fragen, ob das wahr sei. Sie wurde ganz weiss, hatte aber den Anstand, es zu bestätigen. Ich war so schockiert ob dieser Tatsache, dass ich schwieg und keine Fragen mehr stellte. Ich erspare dem Leser die hässlichen Details dieses Traums.

Als ich 14 war warnte mich meine Mutter davor, vorübergehend zu diesem Onkel und seiner Frau zu ziehen, bis mein Vater sich niedergelassen hatte. Wenn er betrunken war, prahlte er damit, mich zu kriegen. Zur damaligen Zeit sorgte meine Mutter für die kleinen Kinder dieses Onkels. Mutter war also auch dort und ich fühlte mich sicher. Ich wartete sorglos am Küchentisch auf sie und las. Mein Onkel kam lautlos von hinten, niemand war in der Nähe, packte meine Schultern und presste seinen Mund auf meinen und zwang seine schleimige Zunge in meinen Hals. Ich bin immer noch empört und schaudere vor der Erinnerung. Wut kroch in mir hoch, aber ich konnte nichts sagen. Ich führte ein Tagebuch und schrieb am Abend über dieses gruselige Ereignis. Am folgenden Tag erwischte mich mein Onkel allein im Korridor und flüsterte: «Ich habe dein Tagebuch gelesen. Du darfst meiner Frau, deiner Tante, nie etwas darüber sagen, es würde sie umbringen». Ich sagte nichts, aber dachte «Und was ist mit mir?» Ich packte meine kleine Tasche und verliess ihr Haus umgehend und kehrte niemals mehr zurück.

Die Schwester meines Onkels, meine Tante, hat ebenfalls unter sexuellem Missbrauch gelitten und zeigte gewissen Perversionen. Im selben Jahr, als mein Onkel mich begrabschte, als ich anscheinend sicher war in seinem Haus, setzte sie mir ebenfalls zu. Sie packte mich, wenn niemand da war, und gab mir Zungenküsse. Es war das gleiche Angriffsmuster. Drei Jahre später lieh sie mir ein Kleid aus für den Abschlussball und wollte es mir unbedingt anziehen. «Oh», rief sie, als sie meinen Körper sah, «dein Ehemann wird deine Brüste lieben!» Ich war gedemütigt vor Scham und errötete. Was war nur mit diesen Leuten los? Sie zerstörten Unschuld. Was war mit ihnen? Sie versuchte mich zu manipulieren, indem sie mich ignorierte und dann plötzlich wieder über mich herfiel. Ich wusste nie woran ich war. Sie war wahnsinnig eifersüchtig auf ihre ältere Schwester, und erzählte mir, einem Schulmädchen, von ihren ausserehelichen Affären. Ich sagte nichts, aber vergass nie. Es war eine Art psychischer Missbrauch.

Foto links: Ich bin erst 14 Jahre alt, aber innerlich alt.

Die Jahre der Heuchelei brachten eine gewisse innere Verzweiflung und sogar Hilflosigkeit mit sich. Während meiner Jahre zu Hause war ich «ausgeschaltet». Es war unmöglich, eine Freundin nach Hause zu bringen. Ich schämte mich für Vaters Alkoholkonsum. Bei jeder seiner Umarmungen musste ich meine Brüste schützen. Ich war mir sehr wohl bewusst, dass mein Vater meine Mutter betrog und es schmerzte mich sehr. Wir als seine Familie hatten das Gefühl, ihn zu stören. Wir verstanden, dass wir ihm nichts bedeuteten. Ich hielt mich diskret zurück und fühlte mich nicht dazugehörend. Ich suchte einen Sinn im Leben. Ich verstand die Unruhe und Sehnsucht meines Herzens nicht. Ich weinte viel und betete täglich, ein lebenswertes Leben zu leben. Ich wusste, wir waren gefangen. Unsere religiösen Verwandten schauten mit selbstgefälligem Mitleid auf uns herab. Das machte mich nur umso entschlossener, dieses kranke System zu verlassen. Bitterkeit versteckte sich tief in mir, Teile von mir fühlten sich eingefroren an.

Die Auseinandersetzung mit dieser Krankheit war der grösste, andauernde innere Kampf in meinem Leben. Sie deckte meine Persönlichkeit zu, und wer ich dachte, zu sein. Die Verwirrung und das Gefühl von Zerstückelung war lähmend. Das brachte mich dazu, alles in Frage zu stellen und aus der Box heraus zu denken. Ich musste mich ganz bewusst für das Leben entscheiden und niemals müde werden, dem Bösen zu widerstehen, wo immer ich ihm begegnete. Da ich während Jahrzehnten zum Schweigen gebracht wurde, hatte ich keine Stimme. Ich habe gelernt, etwas bestimmt abzulehnen, zu widerstehen, aufzustehen und auf Distanz zu gehen. Es brauchte Jahrzehnte, bis ich das Schweigen brechen konnte.

Ich dachte nie daran, meinen Grossvater, Vater oder Onkel für ihre schrecklichen Taten anzuzeigen. Meine Priorität mit 17 Jahren war, so weit wie möglich von meiner Familie weg zu gehen und etwas Nützliches in meinem Leben zu tun. Ihr verkrampftes Denken erstickte mich und begrenzte meine Welt. Die vorsätzliche Blindheit, Vertuschungen und das Schweigen lähmten. Nach Abschluss des Gymnasiums zog ich aus. Mein Wissensdurst und mein Hunger nach Leben waren wunderbare Gaben, die mich ins Leben führten. Aufgrund der damaligen wirtschaftlichen Umstände hatte ich keine Möglichkeit für eine berufliche Karriere und ich legte meine Hoffnung zur Seite, eine Modedesignerin zu werden. Die nächsten drei Jahre lebte ich in der sicheren und disziplinierten Umgebung einer kanadischen Krankenschwesterschule. In dieser Umgebung konnte ich aufblühen. Ich sah ein breites Spektrum von Lebensmöglichkeiten. In diesem Prozess musste ich zum Glück erwachsen werden und meine Persönlichkeit entwickeln. Ich lernte, andere in ihrer Unterschiedlichkeit und Einmaligkeit zu schätzen. Ich erhielt eine berufliche Plattform, von der aus ich anderen helfen konnte.

Nach meinem Abschluss als Krankenschwester bot ich meiner Mutter und meinen Schwestern an, zu mir zu ziehen, in eine entfernte Stadt, und für sie zu sorgen. Aber es sollte nicht sein. Ich bemühte mich sehr, aber musste erneut weglaufen. Ich konnte sie nicht retten. Noch heute empfinde ich Bedauern und Traurigkeit darüber. Ich bot ihnen einen Fluchtweg, aber meine Mutter wollte ihren Ehemann und ihr Daheim nicht verlassen. Das brachte dann auch mit sich, dass die anderen Töchter geopfert wurden. Das Gute daran war, dass ich frei war, mein eigenes Leben zu leben, was ich auch tat. Aber ich hatte nach wie vor mehr Fragen als Antworten. Leider fand ich niemanden, mit dem ich darüber hätte sprechen können, und das schmerzte zusätzlich.

Foto links: Ich schloss die Krankenschwesterschule mit einer Auszeichnung aus, und war die Abschlussrednerin meiner Klasse vom Royal Alexandra Spital, Edmonton, Alberta, Kanada.

Der kanadische Universitätsdienst in Übersee ermögliche mir die einmalige Gelegenheit, als Krankenschwester nach Indien zu reisen, um einheimische Stämme zu pflegen. Diese Erfahrung war lebensverändernd. Danach verbrachte ich ein zweites Jahr mit CUSO, wo wir tibetische Flüchtlinge und Waisen pflegten, zusammen mit Mutter Teresas Schwestern der Nächstenliebe. Es war faszinierend. Mit meinen beschränkten Sprachkenntnissen lernte ich in Asien etwas über echte Kommunikation. Menschen können miteinander kommunizieren, von Angesicht zu Angesicht, auch ohne Worte. Weisheit war, was ich suchte. Diese Arbeit bereicherte mich und lehrte mich, andere und mich immer ein bisschen mehr zu lieben. Nur so konnte ich eine Ehe in Betracht ziehen. Ich erlebe weiterhin die Schönheit von Ähnlichkeiten in Leben, die sich erheblich von meinem unterscheiden. Ich wuchs in der Überzeugung, dass Geheimhaltung stumm macht, angepasst, nett, lenkbar, farblos und meistens ineffizient.

Foto: Meine jüngeren Schwestern und ich

Meine Grossmutter väterlicherseits ermöglichte Grossvaters krankhaftes Benehmen. Ich bin sicher sie wusste, dass er jede Enkelin in der Privatsphäre ihres Zuhauses entjungferte, gewöhnlich während sie ihren Nachmittagsschlaf hielt. In meinem Zuhause ermöglichte es meine Mutter meinem Vater. Ja, sie suchte zwar Hilfe für mich, aber als es dann um die nächsten Töchter ging, war sie einfach nur müde und unterlag der ganzen Brutalität.

Der Missbrauch wuchs über die Jahre… es ist eine Seuche, und wenn sie nicht bemerkt wird, wuchert sie einfach weiter! Leise ging das weiter in verschiedenen Szenarien in den fünf Familien meines Vaters und seiner Geschwister. Wo wird es wohl enden? Die Wahrheit ist, es wird nie enden, wenn der Schaden einmal angerichtet ist. Ja, man kann das Leben wählen und weitergehen, aber das machen nicht alle Betroffenen. Vergebung bringt Frieden und Distanz, aber was getan wurde, klebt wie ein unlöslicher Fleck an uns. Mein Bruder (einer ist verstorben), meine Schwestern und ich können einiges untereinander besprechen. Wir entschieden uns zu gehen, um die Welt ein bisschen besser zu machen, während wir für unsere eigenen Familien kämpfen und unsere Ehen; aber die Narben bleiben, zusammen mit lebhaften Erinnerungen.

Jahrzehnte danach war ich endlich in der Lage, meinen Vater damit zu konfrontieren, was er uns angetan hatte. Damals bat er sofort um Vergebung. Sein demütig geflüstertes Geständnis, mit gebeugten Kopf, hatte einen tiefen Einfluss auf mich. Als er seine schlimmen Vergehen gestand, wurde ich ruhiger. Eine Türe öffnete sich in meinem Herzen. Das erste Mal, seit ich ein kleines Kind war, spürte ich Erleichterung für mich und Mitleid mit ihm. Er konnte das erste Mal offen über seine eigene, schlimme Kindheit zu sprechen. Ja, ich stimme überein, es gibt keine Entschuldigung für sein eigenes, verwerfliches Tun. Keine Entschuldigung überhaupt. Aber er nutze es nicht als Entschuldigung! Ich traf eine Entscheidung und vergab meinem erbärmlichen Vater. Es tat ihm leid und er zeigte Reue. Etwas veränderte sich in uns beiden. Damals war ich bald vierzig, und ich konnte es endlich loslassen und weggehen. Mein Herz schmerzte immer noch für meine Schwestern und meine Mutter, welche mit ihm im Haus wohnten.

Mein Grossvater väterlicherseits starb an Prostatakrebs. Er lag lange Jahre auf dem Krankenbett. Meine perverse Tante wurde immer hasserfüllter, und ich ertrug ihre Nähe nicht, weil sie es liebte, mich zu attackieren und anzuklagen. Ich behielt Distanz, bis ich zu ihrem Sterbebett gerufen wurde, um für sie zu beten, was ich mit einem friedenerfüllten Herz auch tat. Jahre später, als eine erfahrene und reife Frau, nahm ich endlich allen Mut zusammen und konfrontiert meinen Onkel mit seinen schändlichen Taten. Zuerst schrieb ich ihm einen Brief, ein offizielles Dokument, und listete alle Vorfälle auf wie bei einer Anklage. Ich schickte den Brief eingeschrieben, an seine Tochter, um seine Ehefrau zu schonen. Dann organisierte ich ein Treffen mit ihm in seinem Büro. Er bewegte sich nervös hinter seinem Pult und benahm sich sehr überheblich, ganz seine Art. Er starrte mich drohend an, als wollte er mich einschüchtern. Ich eröffnete ihm seine Vergehen klar und deutlich. Er leugnete schnell, dass er mich als Baby vergewaltigt hatte. Das Heute war sein Feind. Ich wich nicht zurück und er warf seinen Kopf nach hinten mit einem trockenen, seltsam verkrampften Lachen und rief: «Ich habe genug Testosteron für drei Männer». Ich ignorierte sein Versuch, mich einzuschüchtern und zu beschämen, und fragte: «Wagst du es, meine Mutter eine Lügnerin zu nennen?» Er blickte versteinert und wich meinem Blick aus. Ich verliess sein Büro und sah ihn nie mehr seitdem.

Einige Jahre später erhielt er die Diagnose «psychopathische Paranoia» mit Demenz. Seine Frau und ich blieben 62 Jahre lang Freundinnen. Nie sprachen wir über seine Vergehen. Sie schlug vor, dass ich nicht zur Beerdigung fahren sollte. Ich denke es war ihr Weg mir zu sagen, dass sie es «wusste».

Die Generation meines Vaters ist nicht mehr. Was ist mit dem offensichtlichen Gefühl einer ausstehenden Entschuldigung? Tut es uns nicht allen leid?? Was ist mit meinem Grossvater und meinem Onkel, die sich hinter einer religiösen Fassade und dem Respekt eines öffentlichen Amts versteckten? Diese Männer haben ihre mörderischen Taten nie zugegeben. Und Grossmutter? Wo ist ihre Entschuldigung? Gab es irgendeinen Grad von Reue? Ja, ich glaube, dass da etwas war, aber nur zwischen Gott und ihr. Sie fastete und weinte jeden Montag ihres Lebens, so lange ich sie kannte. Grossvater und Grossmutter sandten mich zu einem teuren christlichen College für mein 10. Schuljahr und meine Schwestern und Cousinen zu christlichen Sommercamps. War es, um sich ihr Gewissen uns gegenüber zu erleichtern? Wollte er damit sagen: «Gute Mädchen, ihr hat nichts erzählt!» Wie viele Pädophile nehmen ihre Verbrechen mit ins Grab, ohne jemals ihre Sünden eingestanden und um Vergebung gebeten zu haben und somit ihren Opfern ein Abschliessen verunmöglichen?

Ich verfolgte meine Ausbildung, weil ich auf jede erdenkliche Weise bereit sein wollte, denjenigen zu helfen, die gleiches erlebt haben wie ich in meiner eigenen Kindheit. Sexueller Missbrauch ist in meinen Augen die grösste Demütigung, die ein Kind erleben kann. «Unlöslicher Fleck» ist der Name meines jüngsten Buches zu diesem Thema. Darin beschreibe ich Auszüge aus den Leben von vielen Patienten weltweit. Gemeinsam haben wir daran gearbeitet, dass sie einen Weg aus den Tiefen des Kindsmissbrauchs finden konnten. Dieses Buch sehe ich als ganz wichtigen Bestandteil dieses begonnenen Werkes, in welchem ich auch die «Schlüssel zum Leben und Tod» erkläre. Matth.16.16-19. Das waren tatsächlich die Schlüssel, die mir halfen bei meiner Heilung, und ich brauche diese Grundlagen auch heute noch. Sie helfen mir, Gesundheit zu erlangen und meinen Geist in Frieden zu erhalten. Die Echos, Schatten und Erinnerungen an die Vergangenheit verfolgen mich nicht mehr. Dafür bin ich ewig dankbar.

Offen über Kindesmissbrauch zu sprechen war damals nicht üblich, weder in der Zeit von 1920 -1930, während meines Vaters Kindheit, noch 1940-1950 während meiner Kindheit, und auch nicht um 1960, als es meine Geschwister betraf. Zu jenen Zeiten wurde nicht darüber gelehrt. Diese giftige Seuche des Missbrauchs verbreitete sich weiter ungehindert in unserer Familie in jenen Jahren. Dank gottesfürchtigen Lehrern und gläubigen Freunden konnte ich diesen teuflischen Kreislauf durchbrechen. Zudem schenkte mir der Herr eine gute Gesundheit, so dass ich die Ausbildung zur Psychologin abschliessen konnte. Dadurch öffneten sich für mich Türen, um das Schweigen zu brechen, zu lehren und Betroffene zu beraten. Erstaunlicherweise startete ich meine Arbeit in Deutschland und der Schweiz. Seitdem reiste ich um die Welt, um vielen Menschen mit Gottes Hilfe Heilung und Befreiung zu bringen.

In der erweiterten Familie meines Vaters greifen die Intrigen und Unwahrheiten bis tief in unsere Fundamente. Meine Geschwister und ich setzen uns immer noch mit dem auseinander, was wir verlassen haben. Teile von uns sind zersplittert. Unter uns herrscht nur ganz wenig Offenheit. Aber sie wächst. Einige entfernte Verwandte distanzieren sich von mir; sie fühlen sich immer noch unwohl gegenüber der unangenehmen Realität. Es ist einfacher, abzulehnen und zu ignorieren als diejenigen zu umarmen, die uns an die eigenen Verletzungen erinnern könnten. Für viele meiner direkten Cousins und Cousinen bleibe ich eine Persona non grata. Freundlichkeit ist ein wertvolles Gut. Einige von uns haben den Glauben unserer Väter angenommen. Wir sind jenen Familienmitgliedern aus der Familie meiner Mutter ewig dankbar, die so manche Lücke mit ihrer Liebenswürdigkeit und Güte gefüllt haben. Immer wieder schützten sie uns vor verschiedenen Stürmen.

Mein Ehemann, mit welchem ich nun seit 50 Jahren verheiratet bin, ein Dokumentarfilmer, steht mir bei. Unsere 4 Söhne sind 4 Generationen weiter als meines Vaters Vater, welcher 1885 zur Welt kam. Ich habe sie offen informiert über die Abgründe des sexuellen Missbrauchs, welcher meine Geschwister und ich erlebten. Unser ältester Sohn führte seine Brüder an mit dem Versprechen: «Die Seuche des Inzests wird nie mehr unter uns genannt werden! Nicht solange wir leben!» In meinen Seminaren habe ich zu vielen Eltern gesprochen, die ihren Kindern nie erzählt haben, was sie selbst als Kinder erdulden mussten. «Wie sollen unsere Kinder lernen, wenn wir sie nicht vorbereiten fürs Leben?» Meine Söhne sind aktiv, um ihre eigenen Kinder zu schützen, unsere Grosskinder. Sie alle arbeiten für Medien, und wir haben ihnen die Möglichkeiten gegeben, meine Arbeit über Missbrauch zu dokumentieren. Sie helfen mir, weltweit Betroffene zu ermutigen, zu entwischen, aufzustehen, befreit zu werden und frei zu werden, was ein lebenslanger Prozess ist. Wir haben über lange Jahre zusammengearbeitet, zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Nationen, um Filme, CDs, Websites oder TV Sendungen zu produzieren, welche die Plage des Inzests einem weltweiten Publikum bekannt machen. Die letzten 4 Jahre arbeiteten wir für die Sexsklaven in Nepal. Unser TV Dokumentarfilm zu diesem Thema heisst «CAN Change Action Nepal» – Du kannst den Unterschied machen!

Gott sei Dank hat die jüngere Generation andere Möglichkeiten. Indem wir meine Erfahrung mit ihren technischen Kenntnissen kombinieren, können wir verfolgten und gejagten Opfern helfen. Wir arbeiten daran, die neue Generation zu stärken mit Wahrheit, Wissen und dem Mut, es möglich zu machen. Sie können mein Werk nehmen und breitere Strassen bauen, um dieser weltweite Plage realistisch zu begegnen. Gemeinsam können wir etwas bewirken. Sie besitzen die Fähigkeiten und die moderne Technik, welche es ermöglichen, die Welt zu verändern. Über die Hälfte der Jugend lebt zurzeit in Konfliktgebieten mit Kriegen, Terrorismus und sexuellem Missbrauch. Zusammen können wir etwas bewirken, um eine Welt voller Mitgefühl zu schaffen, indem wir zusammen dienen.

Zusammenfassung:

Wenn sexueller Missbrauch Teil deiner Lebenserfahrung ist und du bis jetzt nichts dagegen unternommen hast, suche eine vertrauenswürdige Person und erzähle ihr davon. Bleibe nicht einfach dort, wo du bist. In privaten Gesprächen sehe ich zerrüttete Leben erneuert. Einen sicheren Ort zu schaffen ist eine Kunst. Helfen Sie mir, solche Orte zu schaffen, Zeit, und ein offenes Herz für die Leidenden. Was geschieht mit den Tätern, die nicht wiederstehen können, den schwächsten Gliedern unserer Gesellschaft an Geist, Seele und Körpern solchen Schaden zuzufügen? Sie gehören zu den gefährlichsten Menschen auf dieser Welt. Ihr Tatort ist mitten im geschützten Raum der Familien. Was werden wir dagegen tun?

Zum Schluss stellt euch die Frage: «Was passierte mit Herrn Harvey Weinstein, diesem Hollywood Mogul, dass er zu einem solchen Monster wurde?» Ganz sicher wurde die Saat dieses krankhaften Benehmens tief in den privaten Bereichen seiner eigenen Kindheit gesät. Und mein Grossvater… wer zerstörte seine Kindheit?

«Du hast meine Seele vom Tod gerettet, ja, meine Füsse vom Sturz, dass ich wandle vor dem Angesicht Gottes im Licht der Lebendigen.» Psalm 56.13

«Man wird dich nicht mehr «Verlassene» nennen. Sondern Gottes Liebling nennt man dich. Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein!» Jesaja 62.4a.c, Jesaja 43.1a, Jesaja 49.16a